Der Melkroboter von Lely

Der Melkroboter ist das Kernstück des Stalles. Wortwörtlich ist er zentral in der Mitte des Stalles platziert, so dass jede Kuh einen möglicht schnellen Zugang hat.

 

Der Melkroboter ist eine autonome Maschine, die komplett ohne menschliches zutun, 24 Stunden am Tag, bereit ist die Kühe zu melken.

 

Wenn eine Kuh den Roboter betritt, erkennt der Roboter ob diese Kuh melkberechtigt ist. Wenn sie es ist, beginnt er mit einer Bürste das Euter zu reinigen und stimuliert gleichzeitig den Milchfluss.

Mit Laser und Kamera sucht er anschliessend die Zitzen der Kuh und hängt die Melkbecher an.

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Melktechnik kann der Melkroboter jede der 4 Zitzen individuell melken. So dass keine der Zitzen zu stark gereizt wird.

Wenn die Kuh fertig ist, und alle Becher abgehängt sind, desinfiziert der Roboter mittels Düse die Zitzen mit einer Jod-Lösung und schützt so die Kuh vor eindringenden Keimen.

 

Kuh Zoja, oben im Bild, geniesst sichtlich die Eutermassage und lässt sich sehr gerne, bis zu 5 mal pro Tag, die Milch absaugen, schliesslich hat sie dadurch auch weniger Druck im Euter.


Der Melkroboter in Aktion


Sozialkontakt

Vor ca. 35 Jahren wurde die Melkmaschine erfunden. Bereits damals wurden heftige Diskussionen geführt, ob bei der Kuh dadurch ein seelischer oder physischer Schaden entstehe. Die eingefleischten Züchter waren der Meinung, dass ein richtiger Bauer, der seine Kühe lieb hat, niemals eine Melkmaschine einbauen wird. Sie behaupteten sogar, dass die Kühe vielleicht gar krank werden könnten. 

Wer melkt heute noch von Hand?

Die genau gleichen Diskussionen werden nun heute im Bezug auf den Melkroboter geführt.


Fehlender Kontakt?

Es wird oft behauptet, dass die Kuh den fehlenden Kontakt zum Menschen spüre, und dass dies Auswirkungen auf die Milchleistung und die Milchqualität hat. Dies ist ganz sicher nicht so:

  • Mit dem Roboter steigt der Kontakt zu den Kühen. Dadurch dass ich nicht mehr im Akkord 60 Kühe am Stück melken muss, habe ich viel mehr Zeit auf einzelne Kühe mit Problemen einzugehen.
  • Die Kuh kann sich nach eigenem Empfinden zu einer beliebigen Zeit melken lassen. Dies führt zu einer Reduktion des Euterdrucks - und des allgemeinem Stresses.
  • Der Roboter regt sich nicht über das Verhalten der Kühe auf, ruft nie aus und schlägt sie nicht.
  • Die Kühe müssen sich mehr bewegen. Bewegung hat noch keinem geschadet.
  • Rang tiefe Kühe können in der Nacht melken gehen, dann haben sie ihre Ruhe.